Sonntag 26.2.2017
Einmal musste es ja soweit kommen. Nach gefühlten 1000 Skitouren in den letzten Jahren fand man, es wäre an der Zeit, dass ich eine Skitour organisiere. Anita war schnell dabei, um mir zu helfen. Ausgeschrieben wurde unsere Tour als Ladyüberraschung.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich viele Touren schon mitgemacht habe, aber von richtiger Lawineneinschätzung einfach zu wenig Ahnung habe.
Vorbereitung
Am Sonntag soll unsere Tour stattfinden. Am Freitag hat es schön geschneit. Ist ja eigentlich super was meistens aber bedeutet, dass die Lawinensituation auf erheblich eingestuft ist. Dies wiederum macht die Planung nicht einfacher. Dazu kommt viel zu viel Wind. Am Samstag nutze ich den Tag noch für eine kleine Skitour ins Glursital. Ich muss nicht erwähnen: Wetter super, Pulver perfekt. Wenn es morgen auch so ist wäre es natürlich super.
Im Toggenburg und in den Flumserbergen hat es am meisten Schnee gegeben. Am Sonntag eine Skitour zu organisieren heisst auch, eine Tour zu finden, in der noch nicht alle Hänge komplett verfahren sind. In der heutigen Zeit echt schwierig. Nach langem hin und her entscheiden wir uns dann fürs Toggenburg.
Auf los geht’s los
Um 7.30 Uhr versammeln sich dann 11 Skiclübler beim Parkplatz Drei Eidgenossen in Alt St. Johann. Das heisst, wo ist Migg? Also einer fehlt noch.
Anita hat am Samstag fleissig gebacken und verteilt allen einen Kraftriegel bevor es losgeht. Man weiss ja nie wie lange so eine Tour gehen kann. Dann geht’s gemütlich hoch durch den Wald Richtung Selun. Nach einer Weile holt uns dann auch Migg ein. Mit einem Grinsen meint er: „Aha isch das gmeint gsi mit Ladyüberraschung. Mir ä falschi Zit agä.“ Ups Entschuldigung. Das war wohl ein Missverständnis.
Nach der Waldgrenze in der Nähe des Chalberberg machen wir die erste Pause. Schon jetzt sehen wir dass unser Vorhaben, nämlich auf die Schären zu gehen, nicht durchführbar ist. Der Bergrücken ist viel zu sehr abgeblasen. Also nehmen wir die Wart 2066 m neben der Schären 2196 m in Angriff. Schon bald müssen wir selber spuren. Kein Problem, schliesslich haben wir kräftige und fitte Männer dabei. Tschömmi übernimmt und legt eine schöne Spur bis zum Gipfel. - Merci vielmol. Um gut 11 Uhr stehen drei Generationen zwischen 21 und bald 71 Jahren auf dem Gipfel. Die ganze Gruppe allein und das im Toggenburg. Wo findet man das schon noch? Zwar bläst, wie vorhergesehen, der Westwind und der Himmel ist auch etwas bedeckt, aber was solls. Blauer Himmel ist doch total langweilig. Die Abfahrt ist bei Pulver leicht gepresst gar nicht so übel. Wir fahren zurück zu unserem Pausenplatz und schnallen die Felle wieder an. Weiter geht die Tour zum Torloch. Wir müssen wieder eine Spur selber legen. Als „Leiterin“ der Skitour bleibt es dieses Mal an mir hängen. Schnauf käuch. Das Torloch befindet sich kurz unter dem Fuss des Frümsel was zum Glück nicht mehr so viele Höhenmeter sind. Hier packt Anita wieder ihren Rucksack aus und verteilt allen noch einen Dessert. Selber gemachte Muffins. Echt lecker. Von hier aus fahren wir dann die mehr oder wenig übliche Route ins Tal hinunter, die alle vom Frümseltal aus kennen. Der Schnee ist matschig und schwer. Die frühlingshaften Temperaturen haben voll zugeschlagen.
Ich hoffe, die doch etwas unkonventionelle Skitour hat allen gefallen. Wir versuchen es nächstes Jahr wieder.
Dabei waren: Tschömmi, Kurt und Jenny, Heiri, Heidi, Migg, Lukas, Guido, Oli
Organisation: Rosi und Anita