Samstag 12. März: Kaltenberg 2896m

Zur frühen Morgenstunde treffen wir uns bei Roman in Lütisburg und laden unser Sack und Pack in den Bus, den Roman organisiert hat. Wir das sind Guido F., Kurt, Roman W., Ruedi und Heidi. In der Stelz laden wir dann bei der schon mit lauter Musik beschallten Tankstelle Silvano auf. Und nun kann‘s losgehen in unsere Tourenwoche.

Auf dem Arlberg bei Stuben halten wir an, denn hier beginnt unsere erste Skitour. Verheissungsvoll schaut die Sonne hinter den Wolken hervor. Doch schon auf dem Sessellift zieht der erste Kälteeinburch über uns her und Heidi muss am ersten Tag schon alle Schichten anziehen, die sie überhaupt mitgenommen hat und denkt wehmütig an den verpassten Kauf von einem Thermojupe. Während der ersten Abfahrt und dem grössten Teil des Aufstiegs ist der Nebel unser treuer Begleiter. Doch auf dem Gipfel vom Kaltenbeg werden wir mit Sonnenstrahlen belohnt und auch die Abfahrt wird zum Genuss, ist doch die Sicht und der Schnee gar nicht schlecht.

Nun gilts noch die gut dreistündige Fahrt ins Osttirol zu bewältigen, vorbei an Riesenplakaten von Andreas Gabalier: Willkommen in Österreich. Herzlichen Dank für das souveräne Chauffieren an Roman und an Guido, wir konnten hinten tiptop schlafen. Hungrig erreichen wir das Matreier Tauernhaus, wo Roman L uns bereits erwartet. Und wir werden nicht enttäuscht: Das Abendessen und die Unterkunft lassen keinen Wunsch offen. Hier lässt es sich auch noch ein paar Tage länger aushalten.

Ruedi

Sonntag 13. März: Hochgasser 2922m

Den heutigen Tag wollen wir nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet nutzen, um uns ein Bild machen zu können von der Schnee- und Lawinensituation vor Ort. Dafür starten wir direkt vom Matreier Tauernhaus zur vielgepriesenen „Modetour“ auf den Hochgasser (2922m), auf eher unkonventionellen Wegen, ob gewollt oder ungwollt das sei dahingestellt.  Auf jeden Fall tauchen wir aus dem Hochnebel auf und erhaschen ein paar Sonnenstrahlen auf dem Gipfel und erfreuen uns einer überraschend schönen  Abfahrt.

Abends dann beim Verdauen von Österreichischen Köstlichkeiten im Tauernhaus besprechen wir die Tour von morgen und ziehen uns eher bezeiten zurück, denn morgen gilt es ernst.


Montag 14. März: Großvenediger 3666m

Da wir uns für den Großvenediger in einem Tag entschieden haben, war natürlich früh aufstehen angesagt. Um halb vier läutete auch schon der Wecker, so konnten wir nach einem kurzen Frühstück auch wie abgemacht mit dem Bus abfahren, vom Matreier Tauernhaus nach Hinterbichel. Dann ging`s um fünf Uhr mit der Stirnlampe auf dem Kopf Richtung Johannishütte los, wo wir nach knapp zweieinhalb Stunden zu einer kurzen Pause eintrafen.

Mitten in den Gruppen von der Hütte starteten wir wieder, und konnten so das lustige Treiben im ersten kurzen Steilaufschwung aus der der ersten Reihe 😊 mitverfolgen. Dann ging s denn auch gemütlich weiter mit noch einer Pause bis zum Gipfel. Eigentlich alles ziemlich unspektakulär für uns, ausser dass Ruedi und Roman L. noch eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einer jüngeren Frau  hatten. Auf dem Gipfel war`s denn auch ziemlich ungemütlich, trotz strahlender Sonne, denn der Wind verrichtete seine Dienste in vollen Zügen. So entschieden wir uns schnell für die lange Abfahrt zum Tauernhaus. Diese übertraf unsere Erwartungen im grösseren Teil, mit feinstem Pulver, was drei Skiclübler in eine Sackgasse verleiten lies und so nochmals kurz anfellen mussten.

Aber genau nach 12 Stunden, 37km Busfahrt, 2200hm Aufstieg und 28km Distanz mit den Ski, sassen wir alle wieder glücklich und müde am Tisch wo wir das Frühstück  zu uns nahmen, aber natürlich nicht mehr bei  Früchtetee sondern bei Hopfentee, was auch alle nach dieser langen, anstrengenden Tour verdient hatten.

Roman W.


Dienstag 15. März: fast Weisseneggscharte 2637m

Nach dem gestrigen „Grossangriff“ nahmen wir es heute etwas ruhiger. Nicht zuletzt auch weil die Wetterprognosen für heute Nebel und Schnee voraussagten.

Nach dem, für eine Skitour, späten Morgenessen, tappten wir auf der Strasse zum Weiler Aussergschlöss. Von dort stiegen wir in nördlicher Richtung, bei milchigem Himmel, der Weisseneggscharte entgegen. Mit zunehmender Höhe zogen immer mehr Wolken auf.

Ca 100 m unterhalb der Scharte beschlossen wir, bei leichtem Schneetreiben, die Felle abzuziehen und wieder abzufahren.

Auf der Strasse bekam ich nochmals die Gelegenheit Talabfahrt zu üben. Mit Erfolg!

Zum Mittagessen waren wir bereits wieder im Matreier Tauernhaus, unserer Unterkunft. Einige genossen noch einen entspannenden Saunagang, während andere mit dem Taxi nach Hinterbichel fuhren um unseren Bus zurück zu holen und auf dem Rückweg noch kleine Einkäufe zu tätigen. Es gab auch noch welche die sich mit Euros eindecken mussten.

Guido F.


Mittwoch 16.März: Stüdlhütte 2801m

Nach dem Ruhetag (nur 1000hm) sind wir am Mittwoch vom Matreier Tauernhaus nach Kals und von dort den Berg hoch zum Lucknerhaus gefahren. Um 10 Uhr sind wir dann losmarschirt ca.3 Stunden zur sehr schön gelegenen Stüdlhütte. Dort angekommen hatten alle wieder Durst und Hunger.

Auch am Abend wurden wir von der Hüttenküche verwöhnt. Zur Auswahl standen: 2 Suppen,  grosses Salatbuffet  (12 Sorten),  4 Hauptgänge und 2 Desserts. Superhütte!!!

Roman L.


Donnerstag 17.März: Grossglockner 3798

Nach einem guten und grossen Morgenbüffet nahmen wir die Tour zum höchsten Punkt Österreichs um 07.30 Uhr in Angriff. Über den alten Kaiserweg ging es zum Einstieg des Klettersteigs der zur Erzherzog Johann Hütte (Adlersruhe) führt. Dort machten wir ein Skidepot, zogen die Steigeisen an und marschierten über den Klettersteig zur Hütte. Die Verhältnisse wurden durch den Sonnenschein immer besser. Deshalb genossen wir für eine halbe Stunde die grandiose Aussicht über die Alpen. Weiter ging es über den Gletscher zum Einstieg der Kletterei zum Gipfel. Die Seilschaften wurden am Vorabend schon abgesprochen. Es wurde Gruppenweise angeseilt und das Abenteuer konnte beginnen. Ich und Roman L. im Schlepptau stiegen los. Heidi mit Silvano und Roman W. mit Guido und Ruedi hinterher. Bis zum Kleinglockner kamen wir zügig voran. Roman und ich stiegen ab zum schmalen Grat und kletterten den Schlussanstieg zum Grossglockner hinauf. Es kamen uns viele absteigende Kletterer entgegen. Die wurden den anderen Seilschaften zum Verhängnis. Sie mussten im Sattel, beziehungsweise dem Kleinglockner, eine Stunde warten. Es wurde für sie wegen den kalten Temperaturen und dem eisigen Wind eine ungemütliche Angelegenheit. Desto mehr genossen sie die verdiente Belohnung auf dem Gipfel mit einem der schönsten Gipfelkreuze in den Alpen. Die Aussicht war Bilderbuchmässig. Einfach zum Bewundern. Danach kletterten wir hinab zum Gletscher, zurück zur Adlersruhe, Klettersteig zum Skidepot. tauschten die Steigeisen aus mit den Skis und fuhren zur Stüdlihütte, die wir um 16.45 Uhr erreichten. Wir waren sehr zufrieden und erleichtert, dass alle gesund zurück waren. Alle hatten das grosse Bier verdient. Beim Abendessen spendierten uns Guido und Roman L. einige Flaschen vom feinen Grossglockner Wein. Es kam Partystimmung über unseren Erfolg auf. Wir sassen ein bisschen länger als die Hüttenruhezeit erlaubt hätte. Wohl verdient ging es dann zu Bett.

Kurt

Freitag 18. März: Romariswandkopf 3511m

Heute stand eine wunderschöne gemütliche Skitour in der einsamen Gletscherwelt nördlich der Stüdlhütte auf dem Plan. Zuerst gabs ordentlich Frühstück, denn der Start durfte angesichts des gefeierten Glocknererfolgs am Vortag ruhig etwas später sein. Vor der ausgiebigen Pause auf dem Romariswandkopf 3511m, wurde es auf dem verwächteten Grat nochmals etwas steiler. Auf der Südseite des Gipfels wars richtig warm. Alle packten grosszügig mit an beim Verzehr der letzten Speck- und Trockenfleischreserven von Kurt und Roman. Mit leichtem Gepäck fahren die beiden einfach besser! Was für ein Tag! Der Blick in die nicht endende Bergwelt Richtung Dolomiten war atemberaubend. Die Abfahrt über die beiden Gletscher mit kurzem Gegenaufstieg Richtung Glocknerwand genossen wir sehr und die Freude auf das Bier an der Sonne trieb uns hüttenwärts. Definitiv der wärmste, windstillste Nachmittag der Woche, es liess sich auf der Sonnenterasse aushalten bis die Sonne hinter der Kreuzwandspitze verschwand. Der letzte Abend auf dieser tollen Hütte war ausgelassen und dominiert von der Freude von uns allen über die Wahnsinnstouren und allgemein der fantastischen Woche, die wir gemeinsam als super Team erleben durften!

Silvano

Samstag 19. März: Burgwartscharte

Auch an unserem letzten Tag werden wir mit Sonnschein belohnt. Wir steigen von der Stüdlhütte etwa eine Stunde hoch und erreichen die Burgwartscharte. Für das Erreichen der anderen Seite der Scharte müssen die Skier aufgeschnallt werden und auf der Ostseite geht’s dann auch gleich wieder steil hinunter in ein schönes Tal, wo heute kein anderer Tourengänger weit und breit zu sehen ist, obwohl wir noch nicht weit vom Glockner weg sind. Nach einer kurzen Abfahrt fellen wir an für den Aufstieg zur Glorerhütte. Hier geniessen wir nochmals die Sonne beim Znüni bevor wir hinunterfahren zum Lucknerhaus, wo unser Bus auf uns wartet.

Die Heimfahrt unterbrechen wir noch für ein feines Mittagessen im Matreier Tauernhaus. Und dann geht’s endgültig zurück gen Westen, und zufrieden und wohlbehalten erreichen wir das Toggenburg um zahlreiche schöne Bilder und Ereignisse reicher. Und wer ein wenig mitschwelgen will, der klicke diesen Link hier an: http://www.silvtour.ch/fotos/Skitourenwoche2016

Danke an alle Teilnehmer, denn wie für diesen Bericht hat auch zur Tourenwoche jeder etwas beigetragen, gerade darum ist so vieles gelungen und hat so viel Spass gemacht!

Heidi

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