21. / 22. März 2015 Tödiwochenende – Ausweichtour zum Leiterberg
Die letzten zwei Winter habe ich immer auf die Tourenwoche trainiert. In diesem Jahr sollte es der Tödi sein. Mein Tourenziel bereits vor zwei Jahren. Leider kam es bis jetzt nicht dazu. Als Konditionstest galt immer das SCB-Wochenende. Dieses hat vor zwei Wochen stattgefunden. Allerdings mit wenig Höhenmeter und eher friedlich. Dazu haben sich an dem Wochenende auch alle noch bei Heiri angesteckt, der hustend den Berg hoch keuchte. Also als Trainingstest nicht geeignet.
Am Donnerstag kommt von Tschömmi die Mitteilung, dass das Tödiwochenende stattfindet. Ich wundere mich zwar etwas, da mein Wetterbericht nicht sooo rosig aussieht. Heiri und ich entscheiden deshalb am Freitag eine gemütliche Skitour zu machen. Der Säntis ruft. Beim Zmorgä im Säntisrestaurant dann die Mitteilung: Planänderung; da sich meine Grippensymtome etwa gleichermassen verschlechtert haben wie der Wetterbericht, streiche ich den Tödievent und organisiere morgen eine Tagestour. Heiri, der schon eine schlaflose Nacht hatte, weil ihm schon angst und bange vor der bevorstehenden Tödibesteigung wurde, atmete auf. Dabei ist er super fit und total parat für die Tour. Wir geniessen also die Säntistour bei besten Sulzverhältnissen und Traumwetter.
Früh am Samstagmorgen trifft sich dann ein kleines Trüppchen beim Parkplatz in Bütschwil. Los geht’s nach Elm. Die heutige Tour soll uns auf den Leiterberg bringen. Dieser befindet sich zu hinderst im Sernftal zwischen Hausstock und Gross Kärpf. Wir starten beim Waffenplatz in Wichlen. Unter der Woche eher nicht zu empfehlen weil einem hier hartes Geschütz um die Ohren fliegen könnte. Wir kämpfen uns also mal durch ein Strassenlabyrinth und hohe Schneemauern, die Strassenquerungen schwierig machen. Langsam geht der leichte Regen in Schneefall über. Dann kommen wir über einen kleinen Grat, den wir leicht überqueren können. Die meisten jedenfalls. Ich bin zwar eine Frau, laufen auf High Heels gehört nicht zu meiner Paradedisziplin. Wie auf High Heels komme ich mir vor bei einem gefühlten hohen Meter Schnee unter meinen Skiern. Ich kämpf mich also mit meinen „Tschöllen“ unter den Skiern über den Grat den Hang hoch. Heidi befreit mich dann von den „Tschöllen“. Denn ich habe nicht im Sinn, halb Elm auf den Gipfel zu schleppen. Schnee hats auch oben genug. Wir ziehen weiter unsere Spur Richtung Leiterberg. Mittlerweilen, wie schon öfters in dieser Saison, im Nebel. Ich weiss, ich befinde mich im Glarnerland, sehen tue ich aber nicht viel davon. Jä nu. Wie heisst es so schön? Gring abä und secklä? Na ja, eher nicht wirklich. Der Hang wird immer steiler. Zum Glück haben wir auch schon längst unsere Harscheisen montiert. Oli der vor mir geht, kämpft in jeder Spitzkehre. Ich auch, aber dass müssen die vorne ja nicht mitbekommen. Abgesehen davon wissen die das ja eh. Oli hat erst in diesem Winter mit Skitouren begonnen und kämpft noch etwas mit der Technik. In jeder Kehre wird der Abstand zu den anderen grösser, bis er seine zwei Ski wieder parallel hat. Gemein ist nur, sobald seine beiden Skispitzen wieder in die gleiche Richtung sehen und er wieder losläuft, hat er, wie der Blitz, wieder aufgeschlossen. Was man von mir bei weitem nicht behaupten kann. Da ich vom Nebel eigentlich langsam genug habe knurr ich vor mich her. Bei der letzten Pause dann die Frage? Willst du noch weiter auf den Gipfel? Nöööö, will ich nicht. Und weiter geht’s quer über einen kleinen Lawinenkegel. Plötzlich stehen wir dann auf dem Gipfel oder besser Vorgipfel des Leiterberges. Die schöne Aussicht können wir nicht wirklich geniessen. Nach einer kleinen Pause fahren wir dann wieder ins Tal. Der Schnee ist super. Nach ein paar Höhenmetern wird dann auch die Sicht wieder besser. Unten beim Waffenplatz angekommen schicken wir dann Oli vor, der zum Auto rennt und uns wieder abholt. Merci viel mol. Wer föhrig Kondition hät söll das au machäJ
In Elm steuern wir dann die nächste offene Beiz an. Leider ist die Küche geschlossen und der eher unmotivierte Kellner serviert uns wenigstens noch ein Bier. Wehmütig denken wir eine Woche zurück, wo wir auf dem Retourweg von der Schesaplana in einem Beizli einen Radler, Apfelstrudel mit Vanillesauce und einem Kaffee (für die meisten in dieser Reihenfolge) für 9.50 Euro konsumiert haben.
Merci an Tschömmi für die Trainingstour. Mit dabei waren noch Heidi und Oli.