Fünfzehn Holzerinnen und Holzer starteten pünktlich um 09.30 Uhr zur Arbeit. Zwei Küchenfeen schon früher, um den Znüni vorzubereiten, ein Znünibrettli, das es im Frühjahr leider nicht mehr gab. Hat die Schelte im letzten Cluborgan Früchte getragen…? Nur gerade15 Minuten waren für den Znüni eingeplant, weil sehr, sehr viel Arbeit vor uns lag. Vor dem Hüttli, das Rugeli-Lager leer, in der Scheune das Rugelilager auch fast leer. Also ran ans Holz, ran an die Fräse, ran an die Schittertötze, ran auf den Aebibock, ran ans Spannset. Dank umsichtiger Vorarbeit von „Chefholzer“ Franz H. haben alle ihr Lieblingsjöbli gefasst.

Ausländerhilfe Johannes Gölles aus Wien.

Kurz zum Personal: zwei über 80zig-Jährige waren am Werk. Einer davon gerade mal einen Tag darüber. Ein 10-jähriges Mädchen sahen wir mit vollem Einsatz an der Schubkarre, gefüllt mit zwei Rugelis, sauste sie zwischen Stall und Hüttli dutzendmal hin und her und stopfte auch mit Schittli die Hohlräume zwischen den Rugelis. Auch hatten wir Verstärkung aus dem Ausland, aus Wien half uns Johannes G. Mit seinen 18 Jahren ebenfalls ein Jungspund mit prächtigem Einsatz am halbautomatischen Spannset. Wenn der Chronist genau hingesehen hat, waren ausser zwei Personen alle im Rentenalter. Das sei einfach mal so erwähnt, dass sich mal wieder erwerbstätige Männer und Frauen zum Holzen melden. Man darf auch mal am Samstag arbeiten und das auf 1200m über Meer. Körperliche Arbeit soll gesund sein und man zehrt die halbe Woche davon mit etwas Muskelkater.

 

Unsere jüngste Anna am Schubkarren.

Zum Wetter: wäre ausgezeichnet gewesen, wenn endlich die Sonne aus den Wolken geguckt hätte. Zum Abstieg ist sie dann endlich hervorgekrochen und zeigte uns das Tal im prächtigen Sonnenschein. 

Zum Zmittag haben Agi und Daniela ein Menu vom Feinsten hingezaubert. Eine Suppe aus Grossmutterszeiten, herrlich. Ein Ragout mit Stock und Gemüse, excellent und zum Kaffee der selbstgemachte Kuchen, himmlisch. Nach nur gerade 45 Minuten Mittagszeit sausten wir wieder an die Arbeit. Es het immer no viel Büez. Ich darf wirklich meinerseits behaupten, dass ich in den letzten 10 Jahren noch nie soviel geschuftet habe wie in diesem Jahr. Das bestätigten mir auch andere Chrampfer, teilweise mit Schwielen an den Händen…

Nach 16 Uhr wurde langsam zum Feierabend geblasen. Klein Anna war müde, die beiden Ü80 durften schon früher Feierabend machen. Das soll so sein. Danke Föns und Kurt.

Leider war das Schittlilager noch lange nicht auf vorwinterliche Grösse angewachsen. Somit hörte ich, dass ab nächster Woche einmal wöchentlich auf Alp Schämmli gschittet wird, um den nötigen Holzvorrat über den Winter sicher zu stellen. Darum die Bitte an die Wirte, denkt an unsere harte Arbeit, wenn ihr einfach so planlos Schittli in den Ofen werft, damit der Ofen voll brennendes Holz ist. 22 Grad im „Restaurant“ genügt alleweil. Mit dem „Zug“ kann man das verbrennen der Schittli bei gleicher Temperatur steuern und verringern. Der Hüttlichef würde auch einmal eine Instruktion für die Bedienung des Zuges machen. Das ist der sogenannte „Hand-Thermostat“. Das weiss ja nicht jeder mit den heutigen Bodenheizungen zu Hause…

Walter B.

 

Zum Seitenanfang