Wiederum nützten 15 tapfere Berggängerinnen und Berggänger (Aldo und Pia, Vali und Marietta, Martin und Agnes, Köbi und Annemarie, Kurt und Ruth, Chläus, Migg, Peter, Roman und Wisi) das Angebot eine sportliche, von Aldo und Pia bestens organisierte Wanderwoche zu geniessen. Für einmal meinte es auch Petrus sehr gut mit uns. Alle Touren konnten ohne Abstriche durchgeführt werden- einzig die hohen Temperaturen mussten bei der Planung berücksichtigt werden.
Montag, 11. August: Anreise und Einstiegstour zur Sarotlahütte
Pünktlich trafen sich alle Teilnehmenden zum Kaffeehalt im Sternen Nesslau, um das Tagesprogramm zu bespre- chen. Da sich bei der letzten Reise weitere Pausen nicht bewährt hatten, fuhren wir ohne Halt an unser Ziel ins Brandnertal. Schnell, wie halt geübte Berggänger sind, waren wir startklar und nahmen die 700 hm zur Sarotla- hütte in Angriff. Der Weg führte nur bergwärts und die steigenden Temperaturen trugen ebenfalls dazu bei, dass wir das Angebot zur Stärkung in der Berghütte ger- ne annahmen. Die hübsch gelegene Hütte am Fusse der Zimba mit der typisch österreichischen flinken, humor- vollen und schlagfertigen Bedienung liess uns die Stra- pazen des Aufstiegs sowie die Zeit schnell vergessen. Aber irgendwann mussten wir dann doch Abschied nehmen, um den Talweg in Angriff zu nehmen. Dies ging dann einiges schneller und so erreichten wir den Burtschahof, Bürserberg zum Hotelbezug sowie dem obligaten Apero doch noch rechtzeitig.
Dienstag, 12. August: Schillerkopf
Am zweiten Tag konnten wir direkt ab Hotel losmar- schieren und unser Ziel, den Schillerkopf anpeilen (900 hm). Diesmal eine richtige Gipfelankunft ohne Beiz. Diese Tour war sehr abwechslungsreich und bot im obersten Teil auch alpinere Herausforderungen. Den Höhepunkt bildete die Umrundung des Kessilochs. Diese tiefe, kraterähnliche Doline ist mit 300 Metern Durchmesser und einer Tiefe von gut 100 Metern die grösste Vorarlbergs. Der anschliessend erklommene Gipfel bescherte uns eine einmalige Aussicht in alle Richtungen. Für den Abstieg wählten wir eine andere Route und erreichten dann in der grössten Hitze unweit unseres Hotels die bewirtete Ronaalpe. Dieser Betrieb setzt auf Selbstvermarktung, was offensichtlich extrem Anklang findet. Trotz desgrossen Ansturms und der damit verbundenen Wartezeiten verköstigten wir uns literweise mit Apfelsaft, Molke und Joghurtdrinks. Doch das hoteleigene Schwimmbad sowie der Apero motivierte uns dann doch noch rechtzeitig zum Aufbruch.
Mittwoch, 13. August: Lünersee-Totalphütte
Ein absolutes Highlight im Brandnertal ist natürlich der Lünersee, den wir auf keinen Fall auslassen durften. Aber wie erreichen wir unsere Höhenmeter bei so einem Seebummel? Ganz einfach, man geht mit Fahrkarte im Sack zu Fuss neben der Seilbahn zum Lünersee hoch. Nach der Teilumrundung des herrlichen Gebirgsees bot dann der Aufstieg zur Totalphütte doch noch einige Höhenmeter und natürlich sagten wir auch zur Gastronomie nicht nein. Nach dem anschliessenden Abstieg setzten wir die Umrundung des Sees fort und bestiegen die Bahn- abwärtsfahren ist ja im Alter vorteilhafter als laufen. Infolge des heissen Wetters und um das Dorf Brand noch kennen zu lernen, machten wir es uns dann noch in einem angeschriebenen Haus gemütlich. Das Abendprogramm im Hotel erfuhr nach dem Essen noch eine zusätzliche Herausforderung. Wir gratuliertem dem Chef des Hauses gesanglich zum Geburtstag, was dieser mit einem, zwei oder drei Williams verdankte.
Donnerstag, 14. August: Mottakopf
An diesem Tag führte uns der Weg Richtung Brand. Etwas ausserhalb des Dorfes begann unsere Wanderung. Auf blauweissem Pfad ging es in abwechslungsreichem Gelände über einige ausge- setzte Tritte 900 hm zügig hoch auf den Hausberg Brands, den Mottakopf. Trotz der sonnigen Lage und den damit verbundenen hohen Tempera- turen erreichten wir problemlos und gut gelaunt den Gipfel und verpflegten uns aus dem Rucksack. In Aldos Rucksack hatte sich gar eine Flasche Appenzeller verirrt, sodass wir sogar auf den Gipfelanstieg anstossen konnten. Aber diesmal blieb es bei einem Gläschen, denn wir mussten ja noch runter. Um den Rest der Flasche im Bach beim Parkplatz zu kühlen, musste Migg etwas schneller ins Tal. Aufgrund der Abkühlung des Appenzellers liess sich errechnen, dass er etwa eine halbe Stunde vor uns den Ausgangspunkt beim Parkplatz erreicht hatte. Aber nicht nur die Flasche, auch mindestens unsere Füsse erfuhren eine wohltuende Abkühlung im Bergbach.
Freitag, 15. August: Bludenz- Muttersberg- Hoher Frassen
Natürlich waren auch an diesem Tag wieder alle pünktlich und vollständig ausgerüstet auf dem Parkplatz. Diesmal führte uns der Weg talwärts nach Bludenz, wo wir die Seilbahn zum Mutters- berg bestiegen. Heute durften wir auch aufwärts fahren, denn wir sollten noch auf unsere 800 hm kommen. Der gut gewählte Wanderweg bot stän- dig beste Aussicht ins Tal sowie in umliegende Täler und deren Bergwelt, sodass wir den Gipfel, den Hohen Frassen mühelos und eher überraschend erreichten. Frisch gestärkt stiegen wir wieder ab und wählten diesmal die Route zur Frassenhütte. In dieser Hütte wirken einige Nepalesen, die Aldo früher In Nepal kennengelernt hatte, bei der Bewartung mit. Nach der teilweisen nepalesischen Verköstigung, ging es weiter talwärts zur Seilbahn- station und mit der Bahn wieder zurück zu den Autos. Am Abend nahm dann , wie schon so oft die Führung des Hotels die Ehrung der besten Besuchergruppe aller Zeiten vor. Diese Ehrung spürten wir an diesem Schlussabend während des gesamten Essens, aller Supplements, dem Verteiler und dem Schlummertrunk.
Samstag, 16. August: Schluchtenweg- Heimreise
Nach dem letzten ausgiebigen Frühstück in unserem Hotel luden wir das Gepäck in die Autos. Für einmal zeigte sich aber das Wetter von einer anderen Seite und kaum sassen wir in den Autos, schüttete es wie aus Kübeln. Nach kurzer Fahrt bei vollstem Einsatz der Scheibenwischer zum vermeintlichen Ausgangspunkt unserer geplanten Wanderung sowie der Konsultation des Wetterradars stand fest, dass die letzte Wanderung abgesagt werden muss und wir uns bereits verabschieden mussten.
Herzlichen Dank
Aldo und Pia organisierten diese Wanderwoche zu unserer vollsten Zufriedenheit. Wir konnten in allen Winkeln des Brandnertales schöne Touren durchführen und manchen Aussichtsberg erklimmen. Das Tourenprogramm war bestens auf das Wetter, die Hitze und unsere Fähigkeiten angepasst. Einziger Wehrmutstropfen dieser tollen Woche war die vorzeitige Abreise von Vali und Marietta aus gesundheiltlichen Gründen. Wir wünschen Vali an dieser Stelle gute Genesung , sodass er in Zukunft auch wieder dabei sein kann.